Tipps zum Mischen

Natürlich ist das Produzieren und Mischen eines Songs eine höchst subjektive Angelegenheit. Dennoch gibt es einige Regeln und Techniken, die fast allgemein verbindlich weiterhelfen.

Bearbeitung der Einzelinstrumente
  • Kick Drum: Standard Frequenzen: 60 Hz – 90Hz anheben, ca. 250 Hz absenken, 3 Khz bis 5 KHz anheben. Komprimieren Ratio 4:1. Darauf achten dass beim Komprimieren der Subbass nicht wieder verloren geht!
  • Snare Drum: Standard Frequenzen 1 KHz – 8 KHz anheben. Komprimieren Ratio 4:1 vorsichtig, da alle umliegenden nicht gewollten Sounds mit verstärkt werden.
  • HiHat: Standard Frequenzen 5 KHz -10 KHz anheben, Lo Cut rein ab ca. 500 Hz
  • Toms: je nach Größe ähnlich wie Kick Drum
  • Overhead: ähnlich wie HiHat Komprimieren Ratio 4:1
  • kleiner elektronischer Hall Raum kann sinnvoll sein z.B. Plate (wichtig ohne Predelay), vorsichtig mit der HiHat dabei. Gate Reverb auf der Snare Drum gibt den klassischen Phil Collins Snare Sound

Ich halte ich nicht viel vom Gaten der einzelnen Drum - Sounds, da sich bei jedem Öffnen eines Gates der Gesamtsounds des Drumkits ändert.

Bei den meisten Drum Samples sind diese oder ähnlich Bearbeitungen schon vorgenommen worden, so dass eine Bearbeitung nicht mehr notwendig ist.

  • Bass: Standard Frequenzen: 60 Hz – 90Hz, darauf achten, dass es keine Überlagerungen mit der Kick Drum gibt, also andere Frequenzen anheben. Komprimieren Ratio 3:1. Darauf achten dass dabei der Subbass nicht wieder verloren geht! Wenn's richtig Rocken soll, leicht anzerren.
  • Gitarren: Standard Frequenzen Grundfrequenz ca. 200Hz Obertöne 2-3 KHz, komprimieren Ratio 4:1 und Rhytmusgitarren ausnahmslos doppelt aufnehmen und im Mix Links/rechts verteilen !
  • Chorstimmen: wichtig komprimieren Ratio 4:1, eventuell ca. 3 KHz -8 KHz anheben, unterhalb von 100 Hz mit einem Hochpass Filter alles raus,  auf "Es" und "T" Laute achten, ggf. De-Esser einsetzen.
  • Lead Gesang: wichtig komprimieren Ratio 4:1 mindestens 8-12 dB, De-Esser verwenden, vor allem bei weibliche Stimmen . Mein Tipp : kleines Delay nicht laut ca. 250-450 msec. je nach Tempo des Stückes z.B. links ¼ Delay rechts 1/8 Delay , gibt dem Gesang schöne Tiefe. Bei Rock-Stimmen ganz bisschen anzerren. Das verstärkt die Obertöne.
  • Synthesizer - Sounds sind oft schon unbearbeitet sehr gut. Wichtig ist, dass sie nicht wichtige Frequenzen anderer Instrumente abdecken. (z.B. Stimme oder Baß). Das kann einfach vermieden werden, indem man den Sound im Panorama z.B. durch einen Stereo-Effekt.nach außen bringt, 
  • Loops und Samples: Hier ist die Wahl des richtigen Sounds oft das wichtigste und zeit intensivste. Es sollten die Frequenzen reduziert werden, die von andern Instrumenten schon "prominent" besetzt sind.

Aufbau des Mixes

Wenn man beginnt die einzelnen Sound ins Verhältnis zu bringen, ist folgende Reihenfolge sinnvoll.

  1. erst Drums: Kick, Snare, Hi Hat...
  2. dann Baß
  3. dann Flächensounds, Atmos, Effektsounds, Gitarren
  4. dann Chorstimmen Stimmen
  5. zuletzt Lead - Vocal
  • die einzelnen Instrumente so ins Lautstärke-Verhältnis bringen, dass es bei großer und kleiner Lautstärke gut klingt.
  • Am Besten auf unterschiedlichen Anlagen kontrollieren (z.B. im Auto)
Bearbeitung des Summensignals
  • das Summensignal beim fertigen Mix so pegeln, dass die Peaks zwischen -10 dBFS und -1dBFS liegen.
  • die Summe nicht komprimieren. Das ist Aufgabe des Masterns
  • während des Mischens niemals einen Summenkompressor oder Summen Equlizer einsetzen
  • Das Stereo Panorama mit Kopfhörer prüfen
  • Stereo Kompatibilität mit einem Phasenkorrelator prüfen. (Wenn die Anzeige am rechten Rand klebt, ist der Mix mono )

 

Vorletzter Tipp: verschiedene Versionen mischen, also Vocal up, Vocal down, instrumental Version, eventuell A-Cappella Version.

Letzter Tipp: den fertigen Mix mit Musik gleichen Stils vergleichen, und zwar bei gleicher Lautstärke.

Allerletzter Tipp: Die Ohren nicht überstrapazieren, Pausen einlegen, am nächsten Morgen kann man mit ausgeschlafen Ohren in einer Stunde mehr erreichen, als in einer ganzen Nacht.

 

Let's Rock !

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